Aktueller Vogelbestand:
Derzeit züchte ich mit
5,5 Mexikozeisigen (kleinste Unterart jouyi)
3,3 Maskengimpeln
und
8,8 Raza Espanola (achat, achat topas, weiß rezessiv), Zuchtlinie Helmut Reiting
Abzugeben ab Mitte Juli 2024:
5,8 Raza Espanola, 2024: schwarz gelb (grün), achat gelb (meist spalt Topas + spalt weiß rezessiv), ggf. auch einzelne Hennen möglich
1,1 Portugiesische Harlekin (Linie Almeida), 2024
Stand 15.07.2024
Kontakt:
Christian_Reeg(at)freenet.de
0160/97346200
Eine Übergabe der Vögel ist ggf. in Kassel, Göttingen, Eisenach oder Bad-Hersfeld möglich, Versand lässt sich ggf. auch organisieren.
Meine Vögel sind alle geschlossen beringt und bekommen seit Jahren keine vorbeugenden "Kuren", stattdessen wird der Bodenbelag (Wellpappe) in den Zuchtboxen wöchentlich gewechselt und die Besatzdichte wird relativ niedrig gehalten (mindestens 80cm-Zuchtboxen pro 1,1). Das macht weniger Dreck und Arbeit und funktioniert bisher bestens. Die Vögel werden aber keineswegs steril gehalten und haben stets einen gewissen Keimdruck, durch den in einer Woche anfallenden Dreck. Ich lehnen Vögel ab, die nur mit regelmäßigen Medikamenten überleben.
Offizielle Richtlinien für Vogelbörsen
Mutationen:
Ich habe nichts gegen verantwortungsbewusste Mutationszüchter, sofern sie die Vererbungsregeln ihrer Vögel bzw. von deren Mutationen einwandfrei beherrschen, jeden Genotyp im Vogelbestand kennen und niemals naturfarbene Vögel, die spalterbig in einer Mutation sind (verdeckte Spalter) oder sein können als reine Naturfarben abgeben. Solch ein Vogel kann, wenn nicht die entsprechenden Informationen zu seiner Spalterbigkeit weitergegeben werden, einen ganzen Stamm naturfarbener Vögel gefährden. Um dies zu vermeiden, erhalten alle meine verdeckten Spalter einen Zusatzring mit der Aufschrift "SPALT IN MUTATION".
Alle naturfarbenen Jungvögel, die aus Spalt x Spalt entstanden sind (Verdachts-Spalter), erhalten einen Zusatzring mit der Aufschrift
"GGF. SPALT IN MUTATION".
Die Aluringe sind offen und können auch noch kurz vor Abgabe der Vögel angebracht werden. Sie sind bei Weitem nicht so einfach zu entfernen wie andere Markierungsringe und bieten somit einen relativ sicheren Schutz vor ungewollten Überraschungen in einem rein naturfarbenen Stamm, selbst wenn der Vogel mehrfach weitergegeben wird. Wenn Sie ebenfalls für ein paar Cent einen verantwortungsbewussten Beitrag zum Erhalt naturfarbener Vogel-Stämme leisten wollen, erhalten sie diese Ringe zur Kennzeichnung Ihrer naturfarbenen Spalter hier: www.vogelringe.net (soweit ich informiert bin, bekommt kaum ein anderer Ringhersteller so viel Text auf einen Ring).
Galerie:
Meine ersten Zuchtboxen habe ich mir in meiner Jugend aus alten Küchenschränken vom Sperrmüll und Vorsatzgittern gebaut. Später folgten dann professionellere Eigenbauten aus beschichteten Spanplatten inkl. Innenbeleuchtung, Schubladen, etc. und handelsübliche Kunststoffboxen. Vor der Zuchtsaison 2007/2008 habe ich mir eine komplett neue Zuchtanlage gemäß meinen Vorstellungen entwerfen lassen. Dabei legte ich besonderes Augenmerk auf eine optimale Beleuchtung. Zuvor hatte ich mit Beleuchtungen an der Raumdecke und kleinen Lichtleisten in den Zuchtboxen experimentiert. Erstere boten mir zu wenig Licht in den Zuchtboxen und letztere bargen das Risiko von Verletzungen beim Dagegenfliegen. Also entschied ich mich für 10cm hohe Lichtschächte oberhalb einer jeden Zuchtbox-Ebene. In diese Lichtschächte können Leuchtmittel bequem und gefahrlos hineingelegt werden. Ich habe somit eine perfekte Beleuchtung direkt von oben ohne seitliche Blendungen und ohne Verletzungsgefahr. Die Boxen selbst bestehen aus extrem stabilen, 3mm starken, kunstharzimprägnierten Naturfaserplatten mit farbiger Oberflächenversiegelung ("Trespa-Platten"). Diese Platten sind obendrein sehr schmutzabweisend und weitgehend kratzfest, vergleichbar mit der Oberfläche von sehr guten Küchen-Arbeitsplatten, sie werden z.T. sogar als Fassadenverkleidung an Gebäuden genutzt. Selbst lange anhaftender Kot und Schmutz lassen sich nach kurzem Einweichen leicht entfernen. Ich sprühe meine Boxen hierzu mit einer 1%igen F10-Lösung ein und wische sie nach 5-10 Minuten mit Küchenpapier sauber. Sofern doch einmal Spuren von Dreck übrig bleiben, entferne ich diese mit einem rauhen Haushaltsschwamm. Meine Boxen sehen nach jeder Reinigung beinahe wie neu aus! Die Platten werden durch stabile Aluminiumprofile zusammen gehalten. Die Vorsatzgitter bestehen aus rostfreiem Edelstahl.
Hier finden Sie einige Gutachten zu den Haltungsbedingungen und Mindestkäfiggrößen für Ziervögel:
DKB (domestizierte Arten), ich persönlich favorisiere eher 80cm breite Doppelboxen mit 40cm Tiefe und 40cm Höhe als Mindestmaß. Man hat genug Platz für Jungvögel und kann notfalls den 1,0 mit den Jungtieren per Trenngitter/-schieber separieren, um die Folgebrut nicht zu gefährden.
DKB Erstinformationen einiger Ziervogelarten
Natürlich gibt es auch ganz andere Empfehlungen, die weit größere Käfige/Boxen empfehlen, diese werden jedoch zumeist von Organisationen/Personen ausgesprochen, die der professionellen Ausstellungszucht, Vogelaustellungen, Vogelbörsen und einer Haltung von Vögeln in separaten Vogelräumen kritisch gegenüberstehen. Allein die in solchen Empfehlungen angedachte Käfighöhe und der stundenweise Freiflug lassen erahnen, dass hier wohl eher Liebhaber mit nur wenigen Vögeln angesprochen werden sollen und sicher keine Vogeliebhaber, die eine gezielte Zucht anstreben. Ich bevorzuge lieber eine gut eingerichtete Unterbringung, die ohne Gefahren von Fensterscheiben, Zierpflanzen und Wohnzimmermöbeln eine artgerechte Vogelhaltung inkl. Zucht ermöglicht. Das nötige Fachwissen, eine Lichtsteuerung und die nötigen Fütterungsanpassungen, die einen geordneten Jahresrythmus der Vögel erst ermöglichen sind einem guten Vogelfreund/Vogel-züchter und den entsprechenden Vogelzuchtverbänden selbstverständlich bekannt.
Denken Sie aber einmal darüber nach, wie lange die Vögel in so manchem Wohnzimmer Licht haben, meist sind es über 12h, oft über 14h. Das simuliert in Kombination mit Zimmertem-peratur und verwöhnender Fütterung ganz klar Hochsommer/Brutzeit und da wundern sich manche Leute tatsächlich, warum die Vögel ständig Eier legen, obwohl draußen Winter ist?!? Mit solchen "Kleinigkeiten" hält man sich in den zuvor erwähnten Empfehlungen natürlich nicht auf, paarweise Haltung entspricht eben der anthropomorphen und emotionalen Sichtweise, die viel eingängiger ist als das trockene Fachwissen und die jahrelange Erfahrung von ach so bösen Vogel-züchtern. Der häufige Tod durch Dauerlegen und Legenot ist bei Wohnungshaltung immer wieder in diversen Foren nachzulesen, wird durch solche angeblich artgerechten Empfehlungen aber leider nicht beleuchtet.
In den verlinkten Gutachten ist zu lesen, dass Vögeln die Möglichkeit zur regelmäßigen Fortpflanzung zu geben ist, um den biologischen Rhythmus, etwa zwischen Reproduktion und Mauser aufrecht zu erhalten. Insofern rate ich Liebhabern, die unbedingt ein paar bunte Vögel ohne Zuchtabsichten halten wollen, zu einer Haltung von mehreren Männchen ohne Weibchen (sofern dies für die jeweilige Vogelart vertretbar ist). Dadurch werden Probleme wie Legenot und Streitereien zur Brutzeit von vornherein vermieden. Manche Arten leben (bei entsprechender Größe der Unter-bringung) sogar ganz hervorragend gleichgeschlechtlich (z. B. Gouldama-dinen, Japanische Mövchen, Zebrafinken, Wellensittiche, ...) und verhalten sich z. T. sogar wie ein "echtes" Paar. Selbst meherer Kanarienmännchen konnte ich erfolgreich über viele Jahre hinweg gemeinsam halten. Sofern die Fütterung angepasst wird, einige Haltungsbedingungen beachtet werden und keine Weibchen in der Nähe sind, funktioniert das meist ganz ausgezeichnet, ich kann diverse Referenzen hierfür nennen.
Magellanzeisige
(Carduelis magellanica)
Bis 2014 züchtete Magellanzeisige auch in den Mutationen pastell und topas. Die Genetik dieser beiden Farbvarianten und die Genotypen meiner Vögel waren mir bekannt. Es wurde niemals ein potentiell spalterbiger Vogel als Naturfarbe abgegeben. Dies darf man eigentlich von jedem Mutationszüchter erwarten. Es ist meiner Ansicht wenig verantwortungsbewußt, wenn jemand ohne sichere Genetikkenntnisse Mutationen vermehrt und wohlmöglich spalterbige Vögel als reine Naturfarben anzubieten. Solche Vögel können ganze Zuchtstämme naturfarbener Vögel kaputt machen, ganz besonders wenn der Fehler erst nach Jahren der Zucht entdeckt wird. Ich habe nichts gegen Mutationen, sofern sie verantwortungsbewußt gezüchtet werden und wenn der Ausgangsvogel noch erkennbar bleibt. Aus diesem Grund lehne ich z. B. Magellanzeisige in Doppelpastell oder Ino ab, da sie schon beinahe an einen gelben Kanarienvogel erinnern. Sicherlich klingt etwas befremdlich, wenn jemand "Arterhaltung durch Zucht" betreibt und dennoch Mutationen im Bestand hat. Aber aus Pastell x Natur entstehen beispielsweise wieder zu 50% absolut reine, naturfarbene Magellanzeisige ohne jede Spalterbigkeit.
Bartzeisige
(Carduelis barbata)
Mexikozeisige (Unterart Jouyi)
(Carduelis psaltria jouyi)
Mexikozeisige neigen zu kleinen Teilmausern, was zu unbefruchteten Gelegen führen kann, daher empfiehlt sich eine Mehrzahl an Männchen, um immer einen Partner in vollem Bruttrieb anbieten zu können.
Schwarzzeisige
(Carduelis atrata)
Schwarzzeisige sind keine Vögel für Anfänger und oft hört man von der Hinfälligkeit dieser Vögel, weswegen sie oft regelmäßig mit Medikamenten vollgepumpt werden. Bei mir überleben die Vögel auch ohne Vorbeuge-Kuren, wenngleich sich die Nachzucht nicht immer leicht gestaltet.
((Pyrrhula erythaca)
Gelbbauchgirlitze
(Serinus flaviventris)
Indigofinken
(Passerina cyanea)
Buntkopfpapageiamadine
(Amblynura coloria)
Blaugrüne Papageiamadine (Forbes-PA)
(Amblynura tricolor)
Granatastrilde
(Uraeginthus granatina)
Bengalus-Schmetterlingsastrilde
(Uraeginthus bengalus)
Gemalte Amadine
(Emblema pictum)
Ein sehr dankbarer Prachtfink, den ich bis 2012 in großen Flugboxen (3m breit x 0,6m hoch x 0,5m tief) mit jeweils 2,3 oder auch 3,3 Zuchttieren nachgezüchtet habe. Die Geschlechterverteilung der Jungvögel war bei mir relativ ausgewogen, dennoch werden überwiegend Männchen nachgezogen, was sich auch in deren niedrigen Preis widerpiegelt, während Weibchen fast doppelt so teuer sind. Zur Aufzucht ist tierisches Eiweiß (Buffalos, Pinkies, Ameiseneier, ...) genauso wichtig wie halbreife Silberhirse aus der Gefriertruhe und reife rote Kolbenhirse.
Maskenamadine
(Poephila personata)
Rebhuhnastrilde und Goldbrüstchen
(Ortygospiza atricollis + Amandava subflava)
Gouldamadinen
(Chloebia gouldiae)
Gouldamadinen habe ich neben der Naturfarbe auch in diversen Muatationen nachgezüchtet. Es war für mich absolut spannend, meine Genetikkenntnisse bei den Gouldamadinen in die Tat umzusetzen, aber am Besten gefallen mir immernoch die wildfarbenen Gouldamadinen. Bei diesen vergleichsweise leicht züchtbaren Vögeln ist die Gefahr von Mutationsvermehrern ohne Genetikkenntnisse leider relativ hoch und das obwohl die naturfarbenen Vögel in freier Natur immer seltener werden. Für den Notfall können solche "Genetik-Rechner" auch dem Laien eine gute Hilfe sein (Spalterbigkeiten werden mit "/" angegeben): http://www.gouldianfinches.eu/sk/geneticka-kalkulacka/germany
Farbkanarien in schwarz rot
(Serinus canaria forma domestica)
Seit Sommer 2008 habe ich alle 90 Kanarien in Schwarz-Rot und Schwarz-Rot-Kobalt abgeschafft. Wenn man ein 1,1 Farbkanarien in brauchbarer Schauqualität kauft, zahlt man etwa 60 - 80€ (nach oben sind natürlich kaum Grenzen gesetzt, je nachdem wie erfolgreich der anbietende Züchter auf nationalen und internationalen Schauen ist). Will man dann die eigenen Nachzuchten von diesen Vögeln, die man mit diversen teuren Eifutterzusätzen (Rotfutter, Knöterich, Spirulina, Mineralien, Vitamine, Keimfutter) in beste Form und Farbe gebracht hat, wieder verkaufen, muß man meist mit 30-40 € pro 1,1 zufrieden sein, auf Börsen ist es noch schlimmer. Es machte einfach keinen Spaß mehr, meine Vögel nach dieser Arbeit wie Sauerbier anzubieten. Ordentliche Farbkanarien in Schauqualität wird man heutzutage nur noch dann für angemessene Preise los, wenn man auf Landes- und Bundesschauen regelmäßige Erfolge vorzuweisen hat. Wer jedoch einmal an einer große Schau teilgenommen hat, weiß mit wie viel Arbeit dies verbunden ist, besonders wenn man die Eingewöhnung der Vögel in die Schaukäfige und die spätere Reinigung dieser mit einberechnet. Ich respektiere jeden, der bereit ist, diese Arbeit auf sich zu nehmen, züchte selbst aber zunehmend Vögel, deren Nachzucht schon als Erfolg anzusehen ist und die nicht erst auf einer Schau bewertet werden müssen. Weiterhin halte ich durch die Abschaffung der Kanarien weniger Vögel auf mehr Platz, was dem einzelnen Vogel sehr gut tut und Krankheitsfälle von vornherein stark reduziert. Ich brauche mir bei solchen Arten auch weitaus weniger Gedanken über den "Absatz" der Nachzuchten zu machen. Wenn meine Alariogirlitze 1 Jungvogel aufziehen, habe ich das teure Spezialfutter, die Strom- und Heizungskosten deutlich schneller wieder raus als mit 10 bis 20 nachgezogenen Kanarienvögeln, die ich dann auch noch mühevoll an den Mann bringen muß. Weiterhin ist es absolut kein Problem, wenn ich einige wenige Vögel bis zum Verkauf unterbringen muß. 20 Kanarien fressen und koten im Vergleich nicht gerade wenig...
Ich wurde "rückfällig":
Anfang 2013 juckte es mich dann doch mal wieder in den Fingern und ich lies mich dazu hinreißen, 2,3 Farbkanarien in achat-topas weiß rezessiv (bzw. spalt topas) zu kaufen, natürlich in Ausstellungsqualität. Durch meine Magellanzeisige in Topas wurde ich erst auf diese herrliche Farbspielart bei den Kanarien aufmerksam und habe einfach mal zugeschlagen. Ich hatte schlichtweg Freude an den Vögeln und wollte auch meinem kleinen Sohn einen etwas robusteren Vogel in die Hand geben können (früh übt sich). Für Kindergartenbesuche haben sich unsere Kanarienvögel inkl. fast flüggen Nestlingen bisher auch sehr gut bewährt. Eine Farbfütterung können wir uns bei diesen rezessiv weißen Vögeln sparen, daher bekommen sie das gleiche Aufzuchtsfutter wie meine Cardueliden. Der Unterschied zwischen rezessiv weißen und dominant weißen Kanarien besteht nicht nur in den rot oder gelb gefärbten äußeren Schwungfedern der dominant weißen Kanarien, sondern auch im weißen Körperfett der rezessiv weißen gegenüber dem gelben Körperfett der dominant weißen Kanarien.
Das besondere an der Mutation Topas sind die hellen Federkiele, das nah am Federkiel eingelagerte Melanin und die breiten hellen Federsäumungen, die den Vogel insgesamt heller und kontrastreicher erscheinen lassen (siehe Federvergleichsfoto zwischen achat weiß rezessiv und achat-topas weiß rezessiv). Insgesamt würde ich die Mutation Topas als etwas anspruchsvoller in der Zucht beurteilen wollen, da z.B. die frisch geschlüpften hellen Jungvögel mit den roten Augen z. T. schlechter gefüttert werden und dadurch langsamer wachsen als "normale" achat weiß rezessive Kanarien. Im Juni 2013 hatten wir nach 3 Bruten immerhin 7 Achat-Topas und 7 Achat spalt in Topas nachgezogen. Leider erwiesen sich die Topas-Jungvögel als etwas empfindlicher in der Phase der Jugenmauser, was leider zu 3 Todesfällen führte. Nach der Zucht haben wir sämtliche Alt- und Jungtiere ohne optischen Blaufaktor abgegeben. Es handelte sich zwar um eindeutige Topas-Vögel bzw. Spalter, aber der schöne Kontrast zwischen Grundfarbe und Melanin-streifen wurde durch braunes Phaeo-Melanin zu sehr verwaschen, was die Topasvögel ohne diesen Faktor etwas "schmutzig" hat aussehen lassen.
Für die Zuchtsaison 2013/14 haben wir ein paar Kanarien in achat topas gelb mosaik (zur Verbesserung des Melanins unserer achat topas weiß rezessiven Kanarien) und achat topas weiß rezessiv bei einem prominenten italienischen Ausstellungs-Züchter bestellt. Die Vögel habe ich dann in Reggio Emilia abgeholt. Mit 100 € pro Vogel nicht gerade billig, aber es sind Vögel mit ausgezeichneten Zuchteigenschaften, die ihre Jungvögel sehr zuverlässig aufziehen. Es war deutlich zu sehen, daß diese Blutsauffrischung eine merkliche Verbesserung für den Topas-Zuchtstamm brachte, die Aufzucht war nun nahezu problemlos und in der Jugendmauser sind in 2014 nur 1-2 der ca. 60 Jungvögel verstorben! Für eine farbliche Abwechslung sorgen inzwischen auch achat topas gelbe Kanarien, die sich wunderbar mit den rezessiv weißen Kanarien verpaaren lassen und im Gegensatz zu den Mosaiken keine spezielle farblose Fütterung in den ersten 6 Lebenswochen benötigen.
Es macht wirklich Spaß, sich selbst einen Vogeltyp über längere Zeit zu erzüchten und zu gestalten. Bei den Kanarien in Achat Topas Weiß wird möglichst dunkles und unterbrochenes Melanin mit einem leichten Sepia-Effekt gefordert. Die Fläche der Feder soll hingegen möglichst weiß sein, um den bestmöglichen Kontrast zum Melanin bieten zu können. Hier können Mosaiken zu einer Melaninverbesserung beitragen. Die Gefiederstruktur erfordert bei weißgrundigen Kanarien viel Aufmerksamkeit, um Federbalg-zysten (Lumbs) vorzubeugen. Bisher sind unsere Topas-Kanarien nicht schlecht, aber sie könnten noch massiger und größer werden, das werden wir uns für die nächsten Jahre vornehmen. Es ist wahrlich nicht leicht, alle geforderten Komponenten eines Hochzucht-Kanarienvogels optimal unter einen Hut zu bekommen und solche Kanarien ziehen sich bei Weitem nicht so leicht wie ein Liebhaber-Kanarien-Mix in Hobby-Qualität.
Leider versteht das manch ein Züchter nicht und wirft mir seit der Wiederanschaffung von Kanarien in 2013 Ammenzucht bei meinen Cardueliden vor. Ich frage mich, wie ich dann die vielen Alariogirlitze, Himalayagrünlinge, Mexiko-, Magellan-, Bart- und Gelbbauchzeisige zwischen 2008 und 2013 gezüchtet habe, ohne auch nur einen Kanarienvogel zu besitzen. Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen und vor allem sollte man verstehen, daß Hochzuchtkanarien zu Ausstellungszwecken nicht als Ammenvögel taugen. Selbstverständlich würde ich -wie jeder normale Züchter auch- im akuten Notfall einen Rettungsversuch unter Kanarien wagen. Wenn dieser wenig Erfolg versprechende Versuch mit Ausstellungsvögeln als Amme tatsächlich einmal glücken sollte, würde ich solche fremdaufgezogenen Vögel entweder selbst behalten oder nur mit den entsprechenden Infos veräußern. Wir wollen uns aber vorerst nicht den Spaß an der Zucht und Ausstellung von unseren Farbkanarien verderben lassen.
Nach einigen recht teuren Neuanschaffungen für teilweise 150-200€ pro Vogel haben wir die Qualität unserer Vögel von 2017 bis 2019 deutlich verbessert. Mein Sohn interessiert sich leider zunehmend für technische Dinge und kaum noch für Kanarien, aber man kann eben nichts erzwingen.
"Blechgeil":
Um die Qualität unserer Kanariennachzuchten mit denen anderer Züchter vergleichen zu können, besuchten wir in 2013 erstmals eine AZ-Landesschau und hatten auch gleich Glück. Mein Sohn freute sich riesig über den Landesgruppensieger Achatvögel III inkl. Pokal, Medaille und Rosette. Auf der Bundesschau 2013 gab es leider nur Klassensieger für uns. Ob wir nun so richtig "blechgeil" geworden sind kann ich noch nicht sagen, die vielen neuen Züchterkontakte und netten Gespräche waren jedoch eine schöne Ergänzung zur alljährlichen Vereinsschau zu Hause.
In 2014 gab es auf der Landesschau immerhin einen Gruppensieger Achat-Weiß und auf der Bundesschau sogar einen Gruppensieger Achat-Topas (Bester Achat-Topas) für einen unserer Achat Topas weiß rezessiven Kanarien. Ein toller Erfolg, zumal in dieser Gruppe auch der Deutsche Meister Achat Topas weiß rezessiv 2013 mit einigen Vögeln vertreten war.
In 2015+2016 gab es einige Gruppensieger auf der Landesschau, die Bundesschau und die Deutsche Meisterschaft 2016 entfielen aufgrund der "Vogelgrippe".
Die Landesschau 2017 musste ich wegen einer Terminüberschneidung leider ausfallen lassen, dafür gab es auf der Bundesschau 2017 einen tollen Gruppensieger in Achat Topas weiß (Bester Achat-Topas 2017). Mit 368 Punkten für meinen Stamm Achat Topas weiß habe ich bei der Deutschen Meisterschaft einen ordentlichen 3. Platz belegt.
Das bisher erfolgreichste Ausstellungsjahr war 2018 (siehe oben):
Landessieger mit Raza Espanola (bester von ca. 140 Positurkanarien) auf der Landesschau 2018 in Hessen, Gruppensieger Achat-Topas auf der Bundesschau 2018 (Bester Achat Topas) und gleich zweimal Deutscher Meister auf der Deutschen Meisterschaft im Dezember 2018 (bester Stamm Achat Topas gelb und Achat Topas weiß).
2019 war auch super, ich stellte den besten Achat Topas weiß und gelb auf der Bundesschau aus und stellte mit 367 Punkten die beste Kollektion männlicher Achat Topas weiß auf der Deutschen Meisterschaft aus. Leider wurden 2 Stämme mit Hennen ganz knapp meinen Hähnen vorgezogen. Das leidige Thema mit dem noch immer leicht fehlenden Melanin der Hähne an der Schnabelwurzel und die nicht genug beachteten Unterschiede im Lipochrom zwischen 1,0 und 0,1 ließen leider nicht mehr zu. Hinzu kommt noch, dass Polymelanin oder besser gesagt eine Flankenzeichnung bis in die Brust hinein neuerdings als Qualitätsmerkmal von allen Melaninkanarien gilt. Hierdurch wird ein erfolgreiches Ausstellen von Hähnen in Achat Topas zukünftig wahrscheinlich zusätzlich erschwert.
In 2020 verlor mein Sohn leider gänzlich das Interesse an der Vogelzucht und die Arbeit blieb komplett an mir hängen. Da man für 60-80 Jungvögel ohne Medikamentenkuren schon etwa 20 Paare Achat Topas ansetzen muss, wurde mir die Arbeit langsam zu viel. Durch Corona wurde mir relativ schnell klar, dass die Vogelschauen und Börsen in 2020 wohl kaum stattfinden werden. Ich entschloss mich daher zur Abgabe meiner Farbkanarien in 2020, um den Focus wieder mehr auf meine Cardueliden zu legen. Einige Fotos meiner Achat Topas 2019 und 2020 habe ich weiter unten veröffentlicht. Ich werde mich nun auch wieder mehr auf meine Raza-Espanola in Achat Topas konzentrieren und deren Form und Größe hoffentlich bald schautauglich haben.
In 2014 kam ich auf die Idee, Raza Espanola in Achat Topas zu erzüchten. Diese Vögel sind bisher extrem robust und fruchtbar, da sowohl in die Razas als auch in die Topas völlig frisches Blut gelangte. In 2015 habe ich aus 3,4 Raza-Topas-Mischlingen ganze 35 jungvögel gezogen, die ich dann auf möglichst geringe Größe und natürlich Achat Topas selektiert habe. In 2017 bin ich bei vielversprechenden Vögeln in Achat Topas gelb angelangt. In 2018 werden Razas in Schwarz Weiß eingekreuzt, um die Größe und den Typ weiter in Richtung Raza zu verbessern, weiterhin kommen dann hoffentlich bald Razas in Achat Topas Weiß hinzu.
Von den Schwarzvögeln trennte ich mich schweren Herzens im Sommer 2018 komplett, weil ohne eine entsprechende Fütterung keine guten Ausstellungserfolge zu erzielen sind. Knöterich und andere Pigmentver-stärker kommen mir aber nicht ins Haus, dies würde den Ausstellungswert meiner Achatvögel massiv mindern und für zweierlei Aufzuchtsfutter bin ich zu bequem. Eine farbstofflose Mosaikenfütterung während der Aufzucht lehne ich ab, was ebenfalls nachteilig besonders für den Schauwert der Grauflügel war. Es waren tolle und sehr zuchtfreudige Vögel von Fritz Heiler, ganz besonders die Grauflügel!
Die Qualität meiner Achat Topas gelb ist deutlich hinter der meiner Achat Topas weiß:
Portugiesische Harlekin (Linie Paulo Almeida)
Schautraining für Faule:
Trainings- und Schaukäfige putzen ist nun wahrlich nicht meine Lieblingsbe-schäftigung, weiterhin gefiel es mir nie, die potentiellen Aus- stellungsvögel für mehrere Wochen in einen Schaukäfig zu stecken. Mal ganz vom Streß und der fehlenden Bademög-lichkeit für den Vogel abgesehen, bestand auch immer das Risiko von Gefiederbeschädigungen. Ich trainiere meine Vögel daher in 1,50m breiten, 50cm tiefen und 60cm hohen Flugboxen. Diese sind mit Lamellensitzen und kurzen Sitzstangen/Einzelsitzen ausgestattet. Der Trainingskäfig ist mit einer Querstrebe verstärkt und wird ca. 2 Monate vor der ersten Ausstellung mit zwei eingebohrten Rundhaken vor eine Nist- kastentür gehangen. Letztere muß ggf. vorher entfernt werden. Ein Badehaus mit speziellem Badesalz wird möglichst täglich angeboten. Zunächst wird Futter und Wasser sowohl in der Zuchtbox als auch im Ausstellungskäfig angeboten. Die Vögel werden möglichst schon jetzt mit Grünfutter und Aufzuchtsfutter in den Trainingskäfig gelockt. Später wird das Futter und das Wasser vermehrt im Trainingskäfig angeboten, hierbei ist stets darauf zu achten, daß auch wirklich alle Vögel den Käfig betreten und dort Nahrung aufnehmen. Ist dies der Fall, gibt es nur noch dort Futter und Wasser.
Je Flugbox werden ca. 8-10 Vögel gleichzeitig per Gruppentraining schonend an den Schaukäfig gewöhnt und fühlen sich sogar so wohl darin, daß sie z. T. dort übernachten. Die Schublade wird natürlich umgedreht, damit kein Kot beim Betreten und Verlassen des Käfigs in die Futterinne gelangt. Die 3 Tage Ausstellung sind danach absolut kein Problem mehr und die Vögel überstehen sie Dank gewissenhaftem Schautraining völlig problemlos.
Meine Vögel gehen meist eine Woche nach der letzten Schau direkt in die Zucht. Diese eine Woche verbringen sie in einer mit Intermitox gegen Milben präparierten Zuchtbox, welche natürlich in einem weit vom Zuchtraum entfernten Quarantäne-Raum steht. Jeder Vogel bekommt vor und nach der Ausstellung einen Tropfen Ivomec in den Nacken. Bei besonders großen Ausstellungen muß man ggf. mit Ektoparasiten rechnen, daher bleiben die Tragetaschen mit den Schaukäfigen in der Garage und werden dort gründlich gereinigt und desinfiziert. Jeder Vogel wird einzeln per Hand in den Quarantäneraum getragen, um kein Ungeziefer über die Taschen oder Schaukäfige einzuschleppen. Manch einer mag das für völlig verrückt halten, allerdings gehöre ich zu den Leuten, die sagen dürfen, dass sie keine Milben haben und nicht zu den vielen Leuten, die lediglich sagen, dass sie keine Probleme mit Milben haben.
Genetik-Spielereien:
Um das Melanin der achat topas weiß rezessiven Kanarien zu verbessern riet man mir mehrfach zur Einkreuzung von Mosaikkanarien in achat topas. Mosaikkanarien haben ihre Wurzeln in Kapuzenzeisigen, welche wiederum ein gutes/besonders dunkles Melanin aufweisen. Um also den Kontrast des Zeichnungsmelanins zu verbessern, wurden in 2014 einige Testverpaa-rungen angestellt. Der Mosaik-Faktor vererbt geschlechtsgebunden
1,0 = (mos , mos) 0,1 = (mos , Y).
Ein weiß rezessiver (wr , wr) Vogel kann genetisch ein gelber
(gelb , gelb), roter, mosaike, ... sein, ihm fehlt jedoch aufgrund der Mutation weiß rezessiv die Fähigkeit zu jeglichem Farbaufbau. Diese Vögel sind genetisch also eigentlich nicht weiß.
Verpaarungen 2014:
1,0 (gelb, gelb / wr, wr)
weiß rezessiver Hahn, genetisch gelb
X
0,1 (mos, Y / ... , ...)
gelb-mosaik Henne ohne spalterbigkeiten in weiß rezessiv)
Jungvögel:
1,0 (gelb , mos / wr , ...) gelber Hahn spalt in Mosaik und weiß rezessiv
0,1 (gelb , gelb / wr , ...) gelbe Henne spalt in weiß rezessiv
Leider stellte sich heraus, daß die italienischen Hähne in weiß rezessiv wohl nicht genetisch gelb sondern vielmehr genetische Mosaiken waren:
1,0 (mos , mos / wr , wr)
weiß rezessiver Hahn, genetisch gelb-mosaik
X
0,1 (mos , Y / ... , ...)
gelb-mosaik Henne
Jungvögel:
1,0 (mos , mos / wr , ...) Hähne in gelb-mosaik, spalt in weiß rezessiv
0,1 (mos , Y / wr , ...) Hennen in gelb Mosaik, spalt in weiß rezessiv
Verpaarungen 2015:
1,0 (gelb, gelb / wr , wr)
weiß rezessiver Hahn, genetisch gelb
X
0,1 (mos , Y / wr , ...)
gelb-mosaik Henne, spalt in weiß rezessiv
Jungvögel:
1,0 (gelb , mos / wr , wr) weiß rezessive Hähne, spalt in mosaik
1,0 (gelb , mos / wr , ...) gelbe Hähne, spalt in weiß rezessiv und mosaik
0,1 (gelb , gelb / wr , wr) weiß rezessive Hennen (genetisch gelb)
1,0 (gelb , gelb / wr , ...) gelbe Hennen, spalt in weiß rezessiv
Leider sieht man den weiß rezessiven absolut nicht an, was genetisch in ihnen steckt, also rechne ich auch einfach mal mit dieser Verpaarung:
1,0 (mos , mos / wr , wr)
weiß rezessiver Hahn, genetisch gelb-mosaik
X
0,1 (mos , Y / wr , ...)
gelb-mosaik Henne, spalt in weiß rezessiv
Jungvögel:
1,0 (mos , mos / wr , wr) weiß rezessive Hähne, genetisch gelb-mosaik
1,0 (mos , mos / wr , ...) gelb-mosaik Hähne, spalt in weiß rezessiv
0,1 (mos , Y / wr , wr) weiß rezessive Hennen (genetisch gelb-mosaik)
1,0 (mos , Y / wr , ...) gelb-mosaik Hennen, spalt in weiß rezessiv
denkbar wäre auch:
1,0 (mos , mos / wr , ...)
gelb-mosaik Hahn, spalt in weiß rezessiv
X
0,1 (mos , Y / wr , wr)
weiß rezessive Henne, genetisch gelb-mosaik
Jungvögel:
1,0 (mos , mos / wr , wr) weiß rezessive Hähne, genetisch gelb-mosaik
1,0 (mos , mos / wr , ...) gelb-mosaik Hähne, spalt in weiß rezessiv
0,1 (mos , Y / wr , wr) weiß rezessive Hennen (genetisch gelb-mosaik)
1,0 (mos , Y / wr , ...) gelb-mosaik Hennen, spalt in weiß rezessiv
1,0 (mos , mos / wr , ...)
gelb-mosaik Hahn, spalt in weiß rezessiv
X
0,1 (... , Y /gelb , gelb / wr , wr)
weiß rezessive Henne, genetisch gelb, kein Mosaikgen (daher ... , Y).
Jungvögel:
1,0 (gelb , mos / wr , wr) weiß rezessive Hähne, genetisch gelb, spalt mosaik
1,0 (gelb , mos / wr , ...) gelbe Hähne, spalt in weiß rezessiv und mosaik
0,1 (mos , Y / wr , wr) weiß rezessive Hennen (genetisch gelb-mosaik)
1,0 (mos , Y / wr , ...) gelb-mosaik Hennen, spalt in weiß rezessiv
Somit sollten also bei allen Verpaarungen 50% saubere und hoffentlich bessere achat topas weiß rezessive Vögel entstehen! Inzwischen leuchtet mir auch ein, warum die weiß rezessiven Kanarien ein wahres "genetisches Überraschungsei" sind. Solange man aber nur weiß rezessive Kanarien miteinander verpaart, fällt jegliche Farbe im Phänotyp bzw. Erscheinungsbild weg und man merkt nichts davon. Weiß ist in diesem Falle also längst nicht einfach nur weiß...